17. März 2023

Demokratie, nein danke/ja bitte

„Die schönsten Diskurse sind die, bei denen man seine Komfortzone verlässt.“ Damit hat Jörg Sommer in unseren Augen total recht. Umso glücklicher sind wir, dass der Direktor des Berlin Instituts für Partizipation in den Diskurs mit uns gegangen ist und am 01.03.2023 als Gastreferent eine Keynote im Rahmen unserer 4. Online-Roadshow-Veranstaltung gehalten hat. Der Titel „Demokratie, nein danke“ war ein Vorschlag unseres Kernteams und Jörg Sommer hat es auf den Punkt gebracht. Seine Hypothese: Die größte Gefahr für Demokratie ist zu wenig Demokratie. Gründe dafür werden deutlich, wenn man sich die während der Veranstaltung entstandene Wortwolke ansieht. 

Wenn man die Begrifflichkeiten betrachtet, wird in erster Linie eines deutlich. Demokratie braucht vor allem eins: Demokratinnen und Demokraten. Und diese Demokratinnen und Demokraten entwickeln eine demokratische Einstellung, die hat etwas mit drei Dingen zu tun: Kompetenz, Bereitschaft, Wirksamkeit.

Diese Grafik haben wir aus dem Newsletter von Jörg Sommer entnommen. „demokratie.plus“ erscheint jeden Donnerstag und behandelt aktuelle Themen der Demokratie. Wer nicht bei unserer Roadshow dabei sein konnte und wen dieses Thema nun aber gepackt hat, der findet Antworten und weiterführende Impulse hier.

Nahtlos daran anknüpfen konnte auch Sophie Mirpourian vom Anscharcampus in Kiel. Sophie und ihr Team sind bekannt geworden durch eine Idee, die Sophie bei der Landeshauptstadt Kiel gepitcht und danach erfolgreich mit ihrem Team umgesetzt hat. Das Tiny Rathaus ist ein mobiler Büroraum, das erste rollende Rathaus der Welt und ein Ort für Begegnung und Diskurs.

Warum ist winzig wichtig? Auch das ist ein Titel, der Jörg Sommers Worten in einer seiner Podcast-Folgen entstammt. „Klein ist wichtig, weil wir dann noch die Möglichkeit haben, umzudenken und umso mehr Leute und ihre Ideen mitnehmen zu können.“ beantwortet uns Sophie diese Frage und erzählt von positiven wie auch negativen Reaktionen, die sie von Bürgern und Bürgerinnen in Bezug auf das Tiny Rathaus erhalten. „Ihr seid so schön konkret. Ich kann euch anfassen.“ lautete da schon desöfteren das Feedback.

Anfassen kann man im weiteren Sinne auch das, was Bernd Stracke vom Institut B3 in Dresden auf die Beine gestellt hat. Er leitet ein Projekt, das aufgrund der Proteste entlang der Fernverkehrsstraße B96 bei Görlitz ins Leben gerufen wurde. Das Projekt trägt den Titel „Zwischen Wut und stillem Protest. Der Umgang mit gesellschaftlichen Wertekonflikten“ und entwickelt und erprobt Wege und Möglichkeiten den Fokus des Diskurses vor Ort auf das Verbindende und nicht das Trennende zu lenken. Bernd Stracke hält fest: „Die Motive derer, die auf die Straße gehen und aktiv sind und die Motive derer, die zuhause bleiben und sich zurückziehen, sind die gleichen: Enttäuschung und Erwartungen, die nicht erfüllt wurden. Und hier gilt es, anzusetzen. Das Projekt zusammengefasst: Dialog. Konfliktlösung. Weiterbildung. Und Demokratiebegeisterung entfachen.

Das möchte auch Susanne Socher von Mehr Demokratie e. V. Sie beschäftigt sich mit Systemaufstellungen und dem übergeordneten Ziel der Vertiefung der Demokratie. Bei Erkundungsaufstellungen geht es darum, Demokratie aus einer psychologisch-systemischen Perspektive heraus entwickeln. Man möchte demokratische menschliche Innenräume betrachten und herausfinden, wie Individuen zu ihren Entscheidungen kommen, welche Werte und Erfahrungen dabei eine Rolle spielen. Einzelne Elemente sollen zum Sprechen gebracht und somit eine Kultur des Miteinanders entwickelt werden. Durch Fragen wie „Was wäre, wenn…“ oder „Könnte es sein, dass…“ möchte man neue Möglichkeitsräume erschaffen und eine vielfältige Demokratie stärken. Mehr Infos zu Deepening Democracy findest du unter dem Link am Ende dieses Beitrags.

Wir bedanken uns bei Jörg Sommer, Sophie Mirpourian, Susanne Socher und Bernd Stracke für diese wertvollen und spannenden Beiträge und wünschen weiterhin viel Erfolg mit den vorgestellten Projekten.

Für Interessierte gibt es hier nochmal alle relevanten Links auf einen Blick:


Jörg Sommer (Berlin Institut für Partizipation):


Sophie Mirpourian (Anscharcampus):


Susanne Socher (Mehr Demokratie e.V.):


Bernd Stracke (Institut B3):


17. Februar 2023

Endlich mal wieder eine gute Geschichte! Unsere Roadshow mit Lorenz Ritter, Stefan Zschaler und Fridtjof Vieth.

Endlich mal wieder eine gute Geschichte! Am 25. Januar haben alle Teilnehmenden unserer dritten Roadshow-Veranstaltung endlich mal wieder eine gute Geschichte gehört! „Die Macht der richtigen Geschichte“ oder „Wie man Menschen für Dinge begeistert, die sie nicht interessieren.“ handelte von der Wichtigkeit von Narrativen, um Menschen für Veränderung zu begeistern. Mit dabei waren Lorenz Ritter, Fridtjof Vieth und Stefan Zschaler, die uns mit ihren Beiträgen näherbrachten, was Kommunikation für gelungene Beteiligung tun kann.

Wieso ist es für partizipative Prozesse so wichtig, Geschichten zu erzählen? Lorenz hat eine Antwort darauf: „Insights“ lautet die Zauberformel. Darunter versteht man in der Werbebranche die Einsicht, dass mein Gegenüber auch etwas mit den Informationen anzufangen vermag, die ich ihm oder ihr im Rahmen meiner Erzählung gebe. Voraussetzung ist das Verständnis dafür, was die Menschen antreibt und Wissen darüber, was die Menschen interessiert.

Unser #learning daraus: Demokratische Prozesse sind Prozesse der Kompromissfindung, Prozesse der Verständigung und Verständigung basiert auf Kommunikation. Wenn man also Interessen hat, die man umsetzen möchte, muss man in der Lage sein diese Interessen zu kommunizieren. Man muss aber auch in der Lage sein, die Interessen so zu kommunizieren, dass die andere Seite auch einen Vorteil für sich darin erkennt - sonst hört niemand zu und sonst hilft auch niemand bei der Umsetzung. „Alles, was man für erfolgreiche partizipative Prozesse braucht, sind Empathie und die Fähigkeit beim Denken die Richtung zu ändern“ lehrt Lorenz.

Dem kann auch Stefan Zschaler beipflichten, der uns in seinem Impulsbeitrag erzählt, wie man aus einer Marke eine Bewegung macht und wie er aus dem Unternehmen followfish die Marke followfood gemacht hat. „Man muss die Geschichte mit einem Augenzwinkern und mit Humor erzählen.“ Wenn man eine Marke schaffen will, muss man Werte kreieren. Marken ersetzen die Politik bei der Werte-Bestimmung, denn sie sind näher an den Bedürfnissen der Leute und reagieren schneller auf Veränderung. Bei falschen Versprechen werden Marken einfach mit Nichtkauf bestraft – in der Politik ist das anders. Fridtjof Vieth hat mit der Erstellung der Kampagne #SayYesToEurope in Zusammenarbeit mit der Lufthansa Group die Menschen zu mehr Wahlbeteiligung an der Europawahl 2019 aufgerufen. In seinem Impulsbeitrag „Vom Nicht zum Wählen: Wie man Menschen an die Urne bringt.“ erzählt er über skurrile Orte, an denen Wahllokale aufgebaut werden und über Menschen, die in Socken wählen gehen. „Geschichten sind am stärksten, wenn man selbst ein Teil davon werden kann.“

Das nehmen wir uns zu Herzen und bemühen uns, euch alle mitzunehmen und zu einem Teil unserer gemeinsamen Geschichte zu machen: Einer Geschichte über eine partizipative Schule für Beteiligung.

Wir sagen DANKE an Lorenz, Stefan und Fridtjof dafür, dass wir eine Mittagspause lang Teil von mehreren guten Geschichten werden durften.


20. Januar 2023

Roadshow No. 3 “Die Macht der richtigen Geschichte“

Am kommenden Mittwoch, den 25.01.2023 von 13 - 14 Uhr steht direkt unsere nächste Roadshow an. Lorenz Ritter von Accenture Song in Hamburg ist unser Gastgeber und hat sich einen spannenden Titel ausgesucht: „Die Macht der richtigen Geschichte“ verspricht vieles, aber vor allem verspricht die Veranstaltung eine Stunde Spannung und Eintauchen in die Welt und die Macht der Kommunikation.

Lorenz hat zwei interessante Gäste eingeladen, ein paar Worte zu sprechen. Denn kommunizieren, das können sie alle. Auch Fridtjof Vieth ist als Creative Experience Architect für Accenture Song tätig. „Vom Nicht zum Wählen: Wie man Menschen an die Urne bringt.“ lautet der Titel für seinen Beitrag.

Stefan Zschaler wird anschließend etwas über ein Unternehmen erzählen, das sich mit nachhaltiger und transparenter Lebensmittelherstellung beschäftig. „Was wir essen, verändert die Welt – wie man aus einer Marke eine Bewegung macht“. Stefan ist Founder und Creative Partner bei TANKTANK GmbH und Vorstand der Hamburg School of Ideas – und hier schließt sich der Kreis:

Matthias Berg, Mitglied des Kernteams der School of Participation, ist ebenfalls Vorstand der Hamburg School of Ideas. Lorenz Ritter ist Dozent an der HSoI. Fridtjof Vieth ist nicht nur Absolvent, sondern ebenfalls Dozent der HSoI. Die HSoI ist eine Schule nach dem partizipativen Prinzip. Und wir möchten eine partizipative Schule werden. Es liegt also auf der Hand, dass wir unbedingt eine Roadshow gemeinsam veranstalten sollten – und darauf freuen wir uns!

Die Veranstaltung bedeutet nicht nur eine Stunde Zuhören, sondern auch sich von einer Geschichte einwickeln zu lassen und selbst ins Geschehen einzutauchen. „Die Macht der richtigen Geschichte“ dreht sich um die Wichtigkeit von Narrativen, um Menschen für Veränderung zu begeistern, oder auch darum was Kommunikation für gelungene Beteiligung tun kann.

Wir freuen uns!

Hier gelangt ihr zum Zoom Raum:


20. Januar 2023

Ein Rückblick auf „Mitarbeiter*innen spielerisch involvieren mit Lego® Serious Play®“

Am vergangenen Freitag, den 13. Januar (für uns war dieser Tag eher das absolute Gegenteil eines Unglückstags) durften wir Christian Bless, Karsta Goetze, Nina Schneider, Robert Vogt und Hans Werner als Referenten in unserer zweiten Roadshow-Veranstaltung begrüßen. Die Rolle des Gastgebers und Moderators übernahm Christian selbst und stieg in seiner Begrüßung auch gleich ins Thema ein.

„Was bedeutet Spielen für dich im beruflichen Kontext?“ – so lautete unsere Einstiegsfrage, mit der alle Teilnehmenden zu Beginn der Veranstaltung in Zoom begrüßt wurden.

Wortwolke_Spielen

Ergebnis war diese Wortwolke aus Fähigkeiten, Emotionen und vielleicht auch Wünschen oder Zielen, die sich zu 100% mit der Erkenntnis deckt, die wir aus Christians Keynote entnehmen konnten.

Doch warum eigentlich „Lego® Serious Play®“? Christian klärt uns auf: „Es heißt Lego® Serious Play®, denn: es ist Play, es ist Spiel, es ist Spaß und es ist Serious weil es um seriöse Fragestellungen geht - und es kommen seriöse Antworten dabei raus.“

Ziel von LSP ist es, von der individuellen zur gemeinsamen Sichtweise zu gelangen. Die individuellen, mithilfe von LEGO in 3D simulierten Antworten werden gemeinsam betrachtet, auf ihre Essenz heruntergebrochen und dann in ihrer essenziellen Form in ein gemeinsames Modell zusammengefügt. So entsteht in Summe eine gemeinsame Story, mit der sich jede*r Mitarbeitende identifizieren kann.

Die Erkenntnis: Häufig bauen wir ein gemeinsames Modell, als die Summe aus allen Aspekten, anstelle eines Modells aus der Summe der wichtigsten Aspekte. Christians Empfehlung: den kleinsten gemeinsamen Nenner suchen, also den Kern, bei dem alle mitmachen können, an dem sich alle beteiligen können.

Blume_Kernessenz

„Bei Gore gibt es Beteiligungsprozesse schon lange, mit dem Namenszusatz „Associates“ (= Beteiligte) wird das sogar schon auf den ersten Blick sichtbar.“ bestätigt Karsta Goetze, GF und HR bei W. L. Gore & Associates. Viele (Entscheidungs-)Prozesse finden bei Gore partizipativ statt und als HR begleitet Karsta vor allem die daran anknüpfenden Veränderungsprozesse. Sie schildert, warum Haptik wichtig für die Wirkung ist und wieso sie bei ihren Arbeitsmethoden gerne auf Illustrationen, Geschenke und Bewegung setzt.  

smartive steht für digitale Lösungen und eine bizli andere Firmenkultur. Übergeordnetes Ziel dieser „etwas anderen Firmenkultur“ ist es, einen Ort zu schaffen, an dem Freundschaft, Zusammenarbeit und Persönlichkeitsentfaltung gleichermaßen ihren Platz finden. Erreichen möchten Robert Vogt und sein Team dies durch die Orientierung an drei Säulen: Volle Transparenz für alle Mitarbeitenden, Abbau von Hierarchien, Ermächtigung von Mitarbeitenden. Mittel zum Zweck sind dabei ein transparentes Lohnsystem, Strukturen statt Hierarchien und der Advice Process, der eine besonders wichtige Rolle im Unternehmen spielt:

  • Formuliere deine Absicht
  • Rückmeldung einholen
  • Entscheidung treffen

Dieser Vorgehensweise können wir in jedem Punkt zustimmen, ebenso wie Nina Schneider, Chief Product Officer bei Sherpany. Sherpany ist Anbieter für eine Meeting Management-Software und deshalb geht es in Ninas Impulsbeitrag auch um kollaboratives (partizipatives) Agendasetting und darum, dass man die Leute miteinbeziehen muss, damit die wirklich relevanten Themen auf die Meeting-Agenda kommen.

„Wenn die relevanten Themen nicht auf der Agenda sind, werden rund 45% der Zeit in Meetings als unproduktive Zeitverschwendung empfunden.“ Dem kann man entgegenwirken, indem man seine Sitzungen partizipativ organisiert:

  • Zusammen ein klares Ziel der Sitzung formulieren
  • Sich auf den Prozess einigen
  • Regelmäßiges Feedback und Retrospektiven

Dem wesentlichen Ziel „Abbau von Hierarchien“, welchem bei smartive aktiv nachgegangen wird, kann sich auch Hans Werner, ehemaliger HR Chef bei Swisscom und der Letzte in der Runde der Impulsgebenden, nur anschließen: „Partizipation hilft, dass alle Talente zum Tragen kommen, was in einer stur gelebten Top-Down-Hierarchie nicht der Fall ist“. Hans spricht aus Erfahrung, wenn er sagt, es gehe darum Partizipation im (Arbeits-)Alltag vertrauenswürdig zu verankern. Vertrauen sei eine wichtige Grundvoraussetzung, damit Partizipation überhaupt zum Tragen kommt und gelebt wird. „Es muss eine Atmosphäre aus Wertschätzung, Zuhören und Respekt geschaffen werden, damit die Mitarbeitenden dem Vertrauen trauen.“

Und das ist unser Stichwort: Vertrauen ist einer von vielen Bausteinen unserer Schule. Als wir an unserer Gründungsfeier nach dem Nutzen der School of Participation gefragt haben, stach der Vertrauensbegriff unter vielen anderen häufig hervor: Lernende in der School of Participation können sich selbst in ganz konkreten Situationen ausprobieren und lernen deshalb schneller, mehr und nachhaltiger: Selbstorganisation und Selbstverantwortung, Zutrauen und Vertrauen. Durch eine neue Bildung in einer demokratischen Schule lernen sie, Vertrauen in politische Institutionen aufzubauen. Die Schule soll dazu beitragen, Demokratie weiterzuentwickeln und Vertrauen in uns wiederzugewinnen.

Die Roadshow mit Christian Bless richtete sich hauptsächlich an unsere Zielgruppe der unternehmerischen Seite, und was wir daraus mitnehmen können, bestätigt und motiviert uns gleichermaßen für unser weiteres Vorhaben.

Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle an Christian und Karsta, Nina, Robert und Hans. Es war uns eine große Freude euch zuzuhören und wir sind dankbar, dass ihr uns im Nachgang an eure Impulsvorträge auch noch einmal die Bühne überlassen habt.


09. Dezember 2022

Das war unsere erste Roadshow mit Valerie Sternberg-Irvani

Am 22.11.2022 um die Mittagszeit fand unsere erste Roadshow-Veranstaltung mit Valerie Sternberg-Irvani, Mitgründerin der paneuropäischen Partei Volt und Beiratsmitglied der School of Participation, statt. Die Veranstaltung mit dem Titel „Politik, die sich was traut“ widmete sich dem Thema Innovation in der Parteienlandschaft und war gefüllt mit spannenden und wertvollen Beiträgen verschiedener Referent*innen. Eingeladen waren nicht nur alle Interessierten, sondern auch vier weitere prominente Gäste aus Valeries Umfeld. Nach einer kurzen Begrüßung von Valerie gehörte die Bühne unserem Vorstand Matthias Berg, welcher den Teilnehmenden die School of Participation vorstellte. Im Anschluss folgten Grußworte und Impulse von drei weiteren Referent*innen zu Beteiligungsthemen aus ihrem beruflichen Umfeld.

Eliza Diekmann, Bürgermeisterin für die Stadt Coesfeld, machte den Anfang und sprach von ihren Erfahrungen als Bürgermeisterin in Bezug auf Herausforderungen und Möglichkeiten kommunaler Bürger*innenbeteiligung. Eliza hat nicht nur ihr Wahlprogramm partizipativ erstellt, sondern positioniert sich an dieser Stelle auch klar: Beteiligung darf nicht als Trendwort verstanden werden. Es muss intern gelebt und in den öffentlichen Verwaltungen auf den Weg gebracht werden, indem jeder einzelne Mitarbeitende ernst genommen und in die Umsetzung integriert wird. Eine Pseudobeteiligung im Sinne von „ja wir lassen Beteiligung zu, aber eigentlich wissen wir doch schon, was wichtig und richtig ist“ ist keineswegs authentisch und sollte kein Ansatz sein. Stattdessen sollte Beteiligung in der öffentlichen Verwaltung aktiv eingefordert werden, sodass ein echter Mehrwert entstehen kann.

Im Anschluss an Elizas Erfahrungsbericht wäre Damian Boeselager, Mitglied des europäischen Parlaments und Mitgründer von Volt Europa, an der Reihe gewesen sein Grußwort zu sprechen – doch Damian befand sich im Parlament in Straßburg, weshalb an seiner Stelle Joachim Wilcke einsprang und seine Erfahrungen zum Thema Bürger*innenbeteiligung und EU-Reform teilte. „Träge“ sei laut Joachim für die EU noch ein Kompliment, was das Thema Bürger*innenbeteiligung betrifft. Die EU höre den Bürger*innen zwar zu, verwerte diesen Input allerdings nicht weiter – diese Fähigkeit, in den Dialog mit den Bürger*innen zu gehen, fehle der EU bzw. der Kommission noch. Damit sich die Politik nicht noch mehr von den Bürger*innen auf kommunaler, regionaler und nationaler Ebene distanziert und dadurch auch unbeliebter wird, muss diese Fähigkeit gefördert werden. „Politik wird immer unbeliebter, aber wir können nur etwas verändern, wenn wir mitgestalten und mitmachen - und das kann man […] am aktivsten in der Politik und in Parteien – daher: wenn ihr was verändern wollt, dann engagiert euch, macht mit in der Politik!“ appellierte Joachim am Ende seine Impulsbeitrags.

„Ich glaube an Parteien und an das Modell Partei“ pflichtete Josef Lentsch, Partner und Chief Innovation Officer des Innovation in Politics Institut, im Anschluss bei, doch existierten laut ihm aktuell zwei Demokratiemodelle: die klassische, repräsentative Demokratie, sowie die deliberative Demokratie, in der sich Bürger*innen im Rahmen von Bürgerräten und anderen Formaten selbst vertreten und Entscheidungen treffen, ohne den Umweg über die Parteien zu gehen. „Doch das ist beides nicht die Lösung für die Zukunft.“ Es brauche sowohl neue Parteien, die ein Stück weit mit transformativer Kraft in die Parlamente gehen – Parteien, die quasi auf dem Papier vordesignt und somit bereits mehr Partizipation, mehr Transparenz, mehr Inklusion im Programm wie auch in der Struktur haben - als auch transformierte, etablierte Parteien. Er schließt mit der Aussage: Beteiligung braucht Veränderung in den Grundstrukturen - hier gilt es, eine neue Balance zwischen den etablierten Parteien und den Bürger*innen im Sinne von deliberativen Formaten zu schaffen, um mehr Mitbestimmung zu ermöglichen.

Anschließend sprach Valerie über ihre Erfahrungen und die Arbeit von Volt Deutschland. Dabei stimmte sie gleich zu Beginn dem bereits Gesagten zu: „Wir können zwar in der Parteienlandschaft einiges anders machen (z.B. täglich zusammensitzen und Politik machen), aber eigentlich ist es ein grundsätzliches strukturelles Problem unserer Gesellschaft.“ Damit sprach sie von partizipativen Krisen wie dem Brexit, welche mitunter Auslöser für die Gründung von Volt waren. Volt versteht sich als „Mitmach-Partei“ - bzw. viel mehr als eine Bewegung anstatt einer Partei - und möchte mehr (junge) Menschen zu politischem Engagement mobilisieren und die Beteiligungsmöglichkeiten so einfach wie möglich gestalten. Dies soll mithilfe einer hybriden Organisationsstruktur, alternativer Wahlverfahren sowie alternativer demokratischer Prozesse in der innerparteilichen Arbeit von Volt gelingen. Zum Beispiel wendet Volt das Konzept der Bürgerräte innerparteilich für die Erarbeitung und Festlegung neuer Manifeste an und möchte digitale Abstimmung als Standard etablieren, um noch mehr Menschen abzuholen. Die Message ist klar:

„Macht Partizipation & Innovation zu einer Leadership-Prio!“

Dafür braucht es Mut zur Innovation in der Parteienlandschaft. Und es braucht Profis, die sich der Innovation partizipativer Prozesse und Instrumente widmen. Dieser Meinung sind wir auch, liebe Valerie!

Wir danken Valerie, Eliza, Joachim und Josef für ihre wertvollen Impulse und Zuspruch. Danke auch an alle Teilnehmenden, die nach den Wortbeiträgen noch etwas länger geblieben und uns Feedback zu verschiedenen Fragen unsererseits gegeben haben. Wir freuen uns über neugierig gewordene Gesichter, neue Unterstützer*innen und Mitmacher*innen – und vielleicht auch bald neue Partizipationsprofis.


11. November 2022

Politik, die sich was traut

Unsere Roadshow geht in die erste Runde! Und das gleich mit einem großen Knall: Die Referentin unserer ersten Veranstaltung ist Valerie Sternberg-Irvani, Mitgründerin der paneuropäischen Partei Volt Deutschland und Beiratsmitglied der School of Participation. Auch wenn Valerie wahrscheinlich eine ganze Roadshow allein mit Beiträgen füllen könnte, kommt sie nicht allein, sondern hat sich prominente Unterstützung geholt. Grußworte und Impulse zu verschiedenen Partizipationsthemen kommen von

  • Verena Pausder, Co-Gründerin FC Viktoria Berlin, Co-Host FAST & CURIOUS Podcast, Vorstand Digitale Bildung für Alle e.V., Bestseller-Autorin „Das Neue Land“
  • Eliza Diekmann, Bürgermeisterin für die Stadt Coesfeld
  • Damian Boeselager, Mitglied des europäischen Parlaments, Mitgründer von Volt Europa
  • Josef Lentsch, Partner und Chief Innovation Officer beim Innovations in Politics Institute

„Politik, die sich was traut" lautet der Titel des Beitrags. Valerie berichtet aus ihren Partizipations-Erfahrungen bei Volt Europa und Volt Deutschland.

„Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Frage, wie wir die bürgerliche Teilhabe an Politik attraktiver machen können - lokal wie europäisch. Ich bin überzeugt davon, dass wir neue Wege gehen und innovative Beteiligungsformen testen müssen, um die Demokratie zu stärken und die Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam zu meistern.“

Valeries Worte entsprechen ziemlich genau unseren Gedanken, daher sind wir unglaublich gespannt und freuen uns, dass Valerie und ihre weiteren Gäste den Startschuss unserer Roadshow begleiten werden.

Das Herz der Veranstaltung bildet Valeries Beitrag mit interaktiven Fragen und Antworten, begleitet von Grußworten und Impulsen von ihren Gästen. Anschließend gibt es die Möglichkeit für die Teilnehmer, sich in Kleingruppen zu begeben und dort Rückmeldung zu konkreten Fragestellungen bezüglich der Schule zu geben. Die Veranstaltung startet am 22.11.2022 um 12 Uhr und endet um etwa 13:30 Uhr. Den Link zur Veranstaltung findest du hier: 

Ist klar, oder? Du solltest du das auf gar keinen Fall verpassen, wenn du dich ein bisschen für innovative Politik, angestoßen durch inspirierende, vorausdenkende Persönlichkeiten interessierst. Am besten den Termin gleich eintragen oder beim zugehörigen LinkedIn-Event zusagen, um alle Informationen auf einen Blick zu haben.


11. November 2022

Unsere Session beim D³ Online-Kongress

Wem die Session mit Valerie und ihren Gästen am 22.11. noch nicht genug ist oder wer dadurch Lust auf Mehr bekommen hat, den haben wir genau das Richtige nur einen Tag später:

Am 22. & 23. November findet der diesjährige D³ Online-Kongress statt, gemeinschaftlich organisiert von Allianz Vielfältige Demokratie, Berlin Institut für Partizipation, Gemeinsam Berlin, Stiftung Zukunft Berlin. Unter dem Leitthema der digitalen Transformation der Demokratie und den Hashtags #Deutschland #Digital #Demokratisch, kommen an zwei aufeinanderfolgenden Kongresstagen über 100 Expert*innen und über 1.000 Teilnehmende online zusammen, um über Aspekte der digitalen demokratischen Teilhabe zu diskutieren. In zahlreichen Sessions informieren erfahrene Vortragende aus Theorie und Praxis, aus Politik, Wissenschaft und Medien über unterschiedliche Aspekte des Kongress-Themas. Die Sessions haben unterschiedliche Formate, sie bieten immer auch die Möglichkeit, aktiv mit den Referent:innen und den anderen Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen.

Auch wir wollten uns die Chance nicht entgehen lassen und haben im Namen der School of Participation eine Session vorbereitet.

Eine partizipative Schule für Partizipation? Wie kann das digital gehen?

In diesem Workshop können unterstützende Fragen und Impulse geteilt werden. Zuerst berichten wir über den aktuellen Stand der Schulkonzeption und danach sprechen wir gemeinsam über praktische Fragen wie: Welche Inhalte der dualen Ausbildung können digital stattfinden? Wie müssen sie gestaltet werden? Welche Einsatzbereiche sehen wir für Partizipationsgestalter*innen in Kommunen, NGOs und Unternehmen? Was unterscheidet Beteiligungsprozesse in Kommunen, NGOs und Unternehmen? Wie kann man Beteiligungskompetenz vermitteln?

Wir freuen uns auf Menschen, die mit uns gemeinsam über zeitgemäße Vermittlung von Partizipationskompetenz konstruktiv nachdenken wollen, um mit der eigenen Begeisterung für Partizipation noch mehr Wirkung zu erzielen - als Mitdenker der ersten Stunden an der School of Participation.

Unsere Session findet am 23.11. von 12 - 13 Uhr statt. Auf der Homepage der Veranstaltung könnt ihr euch zum Workshop (und weiteren) anmelden. Das Programm verspricht Großes und wir freuen uns sehr über die Möglichkeit, unsere Schule fürs Wir auf einer Plattform wie dieser bekannt machen zu dürfen.

Also: 22.11. Roadshow mit Valerie Sternberg-Irvani & 23.11. Workshop der SoP beim D³ Online-Kongress – vormerken!

Hier geht’s zur Homepage des Kongresses:



11. November 2022

Wir sind auf der Suche nach Inspiration

Und ja, der Begriff „Inspiration“ soll genau so ästhetisch und kreativ klingen, wie er häufig auch konnotiert ist. Wir suchen nämlich nach vielen Dingen – vor allem aber nach deiner Unterstützung! Auf unserem Austausch-Trello-Board siehst du auf einen Blick, wo wir aktuell noch Unterstützung gebrauchen könnten. Das bezieht sich nicht auf irgendwelche Aufgaben oder Ämter, die noch eine Schulter suchen, sondern hauptsächlich geht es um Fragen oder Anregungen, zu denen wir liebend gerne deine Meinung hören oder deine Stimme zählen würden. Zum Beispiel sind wir gerade auf der Suche nach einer Hymne für unsere Schule. Wie klingt „Wann“ von Rio Reiser? Oder „Get Up Stand Up“ von Bob Marley? Nicht dein Geschmack? Wir freuen uns über jeden neuen Vorschlag in den Kommentaren auf Trello! Oder hast du ein Beispiel für ein Kunstwerk, welches partizipativ entstanden ist? Her damit! Solche und weitere Fragen kommen – neben den vielen weiteren, richtungsweisenden Konzeptionsfragen - in unseren regelmäßigen Meetings auf und wir würden nur zu gerne deine Vorschläge dazu hören.

Zum Austausch-Trello-Board gelangst du hier:

Oder schau auf unserer Website unter "Termine" vorbei, dort findest du verschiedenste Beteiligungsmöglichkeiten auf einen Blick und einfach erläutert.


24. Oktober 2022

© Gerhard Schuster hat uns fotografiert

Aus einer spontanen Idee am Abend des 2. Oktobers, dem Tag vor unserer Gründungsfeier, entstand etwas ganz Wunderbares: Gerhard Schuster hat uns angeboten den kommenden Tag mit seiner Kamera zu begleiten. Das Angebot haben wir dankend angenommen und können uns nun über viele schöne, bunte Fotos freuen. Da ihr es seid, deren Gesichter diese Fotos zeigen, möchten wir sie euch nicht vorenthalten. Hier gehts zum Download:

Ein großes Dankeschön gilt Gerhard Schuster für die spontane Umsetzung dieser Idee, doch eigentlich war er aus einem anderen Grund in Rengoldshausen: Gerhard war natürlich nicht nur zum fotografieren, sondern vor allem in seiner Rolle als Unterstützer und Interessierter der Schule vor Ort. Er ist aktiv als Autor, Aktivist und Vortragender sowie als Entwickler von Ideen und Initiativen. Gerhard ist Vorstandsmitglied des in Österreich eingetragenen Vereins IG-EuroVision und der deutschen Organisationen Internationales Kulturzentrum Achberg e.V. sowie der Stiftung für Geisteswissenschaft und Dreigliederungsforschung e.V. Er ist außerdem Mitbegründer verschiedener Initiativen (European Credit Initiative, Let's Economy, European Public Sphere, Initiative für komplementäre Demokratie in Österreich). 

Dies soll zeigen: jede und jeder, die/der sich für gelingende Beteiligung in Organisationen und eine lebendige Demokratie mit echter Teilhabe engagieren will, ist eingeladen, sich zu beteiligen - ganz egal in welcher Form. Es kann nur etwas Gutes daraus entstehen.


24. Oktober 2022

Pressemitteilung über unsere Gründungsfeier am 3. Oktober im Hofgut Rengoldshausen

Bei schönstem Herbstwetter fand am Tag der deutschen Einheit im neu gegründeten Humuszentrum auf dem Hofgut Rengoldshausen bei Überlingen am Bodensee die Gründungsfeier der „School of Participation“ statt. Das partizipativ geplante Veranstaltungsprogramm lud die knapp 100 Gäste vor Ort sowie im Livestream via Zoom ein, spannende Neuigkeiten über das Projekt zu erfahren, Grußworte von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu hören, sich inhaltlich einzubringen sowie anschließend gemeinsam zu feiern. 

Die Initiatoren wie auch die Teilnehmenden der Veranstaltung sind sich einig: Partizipation ist eine gegenwärtige und wichtige Sache – aber niemand weiß so richtig, wie das geht. Jetzt kann man dieses Handwerk lernen – in der School of Participation. Sie will einen Nachwuchs an Partizipations-Gestalter*innen ausbilden, die Beteiligungsprojekte professionell und erfolgreich begleiten können.

Walter Sorms ist Grünen-Abgeordneter und Geschäftsführer des Hofguts Rengoldshausen, einem der ältesten Demeterhöfe in Süddeutschland. In seiner Begrüßung als Gastgeber der Veranstaltung stellt er eine interessante Behauptung auf: Man kann den Klimawandel stoppen, wenn man den globalen Humusaufbau fördert. Schon 1% pro Jahr würde reichen, um alles zu drehen und den CO2-Gehalt der Atmosphäre bedeutend zu senken. Dies ist ein schönes Narrativ für die Schule in Gründung. Die Beweggründe hinter der „Schule fürs Wir“ resultieren aus dem Willen, die Gesellschaft besser und die Demokratie widerstandsfähiger zu machen. Dafür möchte sie Leute ausbilden. Und zwar möglichst praxisnah, möglichst frei und für jede Person erreichbar und verfügbar.

Gründungsfeier der School of Participation, Mirjam Neyrinck und Ruth Beilharz

„Eine solche Schule der demokratischen Beteiligung und des Engagements in und für die Demokratie ist immer wichtig, aber in diesen Zeiten, glaube ich wohl, besonders wichtig.“ erläutert Wolfgang Thierse, Präsident des Deutschen Bundestages a. D. und Mitglied des Beirats der Schule in seiner Videogrußbotschaft.

Claudine Nierth, Bundesvorstandssprecherin von Mehr Demokratie e. V. sowie Beiratsmitglied der Schule führt dazu aus, es sei „[…] das Beste, was der Demokratie passieren kann, dass wir uns alle in der Demokratie schulen und vor allem lernen, was Demokratie heißt und was partizipieren heißt und was es überhaupt heißt, die Kultur des Miteinanders, des Zuhörens und vor allem des Sich-Einigens auf gemeinsame Ziele voranzubringen.“

Matthias Berg, Erster Vorstand der Schule, betonte in seiner Ansprache den aktuellen Status der Schule: „Wir sind erst der Anfang“ und lud alle Teilnehmenden dazu ein, sich in jeglicher Form an der Weiterentwicklung der Schule zu beteiligen. „Alle sind willkommen, die sich für gelingende Beteiligung in Organisationen und eine lebendige Demokratie mit echter Teilhabe engagieren wollen.“

In der Zeit bis zum geplanten Start im Oktober 2023 möchte das Initiatorenteam die Entwicklung der Schule mit öffentlichen Zusammenkünften in Form von Online-Empfängen, Online-Roadshows und anderen „Mitmach-Formaten“ vorantreiben.


Hintergrund

Im Oktober 2023 startet die School of Participation, die erste demokratische Schule für Partizipation. Sie organisiert sich partizipativ und wird sich über die praxisnahen Ausbildungsinhalte permanent selbst aktualisieren. Profis werden als Lehrende oder Ausbildende ihre Expertise gegen die Unterstützung durch die Lernenden bei ihren Beteiligungsprojekten eintauschen. Sie wird von Verwaltungen, NGOs und Unternehmen gemeinschaftlich betrieben, ist selbstlos tätig und fördert das Gemeinwohl und unsere Demokratie. Ihr Konzept macht die School of Participation zu einer innovativen, offenen und demokratischen und damit unabhängigen Schule für Beteiligung. Mehr Infos finden Sie auf der Website oder auf dem LinkedIn-Kanal der Schule.


24. Oktober 2022

Inhaltliche Auswertung der Gründungsfeier

Am Tag der deutschen Einheit fand im neu gegründeten Humuszentrum auf dem Hofgut Rengoldshausen unsere Gründungsfeier des „School of Participation e. V. i. Gr.“ statt. Mit einem partizipativ geplanten Veranstaltungsprogramm luden wir unsere Gäste vor Ort sowie im Livestream via Zoom dazu ein, spannende Neuigkeiten über die Schule zu erfahren, Grußworte von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu hören, sich inhaltlich einzubringen sowie anschließend gemeinsam zu feiern.

Nicht nur auf menschlicher, sondern auch auf inhaltlicher Ebene war unser Gründungsfest für uns ein großer Erfolg. Mithilfe verschiedener digitaler Tools wie „Slido“ konnten die Gäste an Umfragen teilnehmen und uns wichtiges Feedback und Anregungen zukommen lassen.

Nach einer kurzen partizipativen Aufwärmrunde wollten wir von unseren Gästen wissen, was sie mit „Partizipation“ verbinden. Mithilfe von sogenannten „Votes“ konnte man seine Zustimmung für einzelne Begriffe zeigen, welche daraufhin in den Vordergrund rutschten. Daraus entstand eine Wortwolke, wie sie aussagekräftiger nicht sein könnte:

Wortwolke zu Partizipation

Ergebnisse wie diese zeigen uns, dass was wir tun, richtig und wichtig ist. Sie inspirieren uns und bestärken uns darin, unsere Energie weiterhin in unser Vorhaben zu stecken.

Auf der anderen Seite wollten wir die digitalen Tools nicht nur dazu einsetzen, uns das zu zeigen, was wir sowieso schon wussten, sondern auch, um unsere Teilnehmenden um ihre individuelle Meinung zu bitten. Da unser Schulkonzept selbst partizipativ organisiert ist und sich über die praxisnahe Ausbildung permanent selbst aktualisieren wird, ist es uns ein großes Anliegen unsere Zielgruppen weitgehend in die Konzeption miteinzubinden.

Wir fragten unsere Gäste, welchem Zeitmodell die Unterrichtszeiten in der Schule ihrer Meinung nach letztendlich folgen sollten. Mehr als 60% stimmten für ein Unterrichtsmodell, welches einen kompletten Schultag (Freitag) plus einen weiteren Abend pro Woche für den Online-Unterricht vorsieht.

Nicht weniger interessante und aufschlussreiche Antworten erhielten wir auf die Frage Welchen Nutzen hat die School of Participation aus deiner Sicht?

Die Antworten mit den meisten Votes lauteten:

„Die Gesellschaft durch Zusammenarbeit verschiedener Institutionen zu positivem Wandel aktivieren und ermutigen.“

„Wir haben in Summe kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem bei vielen Themen. Schneller und besser Umsetzen!“

Auf die Frage Welche Inhalte sollten an der School of Participation unbedingt erlernt werden? erhielten die folgenden Antworten die meisten Votes:

„Zusammenspiel von Bürgerschaft, Politik und Verwaltung verstehen bzw. steuern“

„Die Unterschiede sowie Vor- und Nachteile der vielfältigen Beteiligungs-Formate. Qualitätsstandards guter Beteiligung. Das Einmaleins der Beteiligung. Leitfaden der Beteiligung.“

„Design von Partizipationsprozessen inklusive potenzieller Umsetzung“

In Kombination mit allen anderen, nicht weniger wertvollen Antworten auf diese Fragen können wir nun weiterdenken und diese Anregungen in die Curriculum-Konzeption miteinfließen lassen.

Die teilnehmenden Gäste setzten sich zusammen aus den folgenden Gruppen: 41% ordneten sich der Seite der Unternehmen zu, 24% der Politik/Verwaltung, 17% zählten sich zu NGOs und 32% zur Kategorie „Sonstige“. Umfragen dieser Art helfen uns, das Schulkonzept weiterhin partizipativ und zielgruppengerichtet weiterzuentwickeln. Um allen Interessierten auch weiterhin die Möglichkeit zu geben sich einzubringen, entwickeln wir aktuell verschiedene Veranstaltungs- und Mit-Mach-Formate.

Wir sind dankbar für den vielseitigen Input, die ehrlichen Rückmeldungen und die Komplimente, welche uns auf diesem Weg erreicht haben.


16. September 2022

Wir feiern!

Es ist so weit - wir haben jetzt einen Verein gegründet. (Auch wenn er noch nicht offiziell als gemeinnützig eingetragen ist.) Und das wollen wir mit euch feiern!

Das Hofgut Rengoldshausen in Überlingen ist der ideale Ort für diesen Anlass. Wir freuen uns sehr, dass wir die Räumlichkeiten des dort neu errichteten Humuszentrums als Veranstaltungslocation nutzen dürfen. Das Humuszentrum hat sich die Aufbereitung eines guten Bodens für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung zum Ziel gesetzt. Die Einladung an diesen besonderen Ort haben wir deshalb dankbar angenommen, um die Gründung des Humuszentrums und unserer Schule fürs Wir zu feiern. Gemeinsam möchten wir den Propeller für die Demokratisierung unserer Gesellschaft anwerfen und, begleitet von vielen guten Wünschen, unsere partizipative Schule starten. 

Das offizielle Programm beginnt um 15:30 Uhr mit der Begrüßung durch die Gastgeber des Humuszentrums und den neu gewählten Vorstand unserer Schule. Anschließend folgen Grußworte und Wünsche von Vertretern aus Politik, Unternehmen und Gesellschaft. Dieser Teil der Veranstaltung wird auch online per Livestream zu verfolgen sein. Ab 17 Uhr wird es etwas interaktiver und die Liveübertragung endet.

Wir freuen uns riesig auf euch als unsere Gäste, ganz gleich ob vor Ort oder digital. 

Wenn auch DU gerne an der Veranstaltung teilnehmen möchtest, melde dich bei uns. Wir freuen uns sehr, wenn ihr den Startschuss der Schule begleiten wollt.

Lasst uns gemeinsam abheben und feiern!


18. Juli 2022

Wir sind auf dem Weg!

Wenn sich eine kleine Gruppe kreativer Köpfe aus den Bereichen der Bürgerbeteiligung, dem Veranstaltungsmanagement, der Prozessbegleitung, der Beratung und dem Unternehmertum zusammentut und eine Schule gründen möchte, so kann dies zurecht als Mammutprojekt bezeichnet werden. Und wie stemmt man solch eine Aufgabe? In kleinen, aber zielstrebigen Schritten. Unser Backlog umfasst eine Fülle an Aufgaben, die es zu erledigen gilt. 

Hier eine kleine Auswahl unserer letzten Erfolge:

Vereinsgründung: Unsere Schule braucht ein rechtliches Gefäß. Unser Entschluss: Vorerst werden wir ein gemeinnütziger Verein – in Zukunft wird es unser Ziel sein, uns zu einer Genossenschaft weiterzuentwickeln.

Satzung: Im Anschluss an unseren Entscheid über die Rechtsform musste geklärt werden, wie wir unsere Open-Source-Plattform in eine Satzung verfassen können. Diese Satzung ist nun entworfen und wird in naher Zukunft in der Gründungsversammlung beschlossen werden.

Beirat: Unsere Beiratsmitglieder sind für uns kritische Begleiter*innen, Berater*innen, Botschafter*innen und Brückenbauer*innen nach außen. Diese gilt es für uns zu identifizieren und erfolgreich zu akquirieren.

Corporate Identity: Unsere Schule ist in unseren Augen einzigartig, doch sie soll auch von unseren Zielgruppen als positiv identifiziert und wiedererkannt werden. Wir brauchten also ein CI, bestehend aus Kommunikationsstrategie und Corporate Design. Beides haben wir nun vorzuweisen und unsere Schule bekommt dadurch endlich ein Gesicht!

Curriculum: Dem Herzstück der Schule widmeten wir bereits viel Aufmerksamkeit. Wir fragten uns, wie viel Umfang so ein Curriculum haben sollte? Wie viel muss hier vorgegeben sein und wie viel darf offengelassen werden? Wir kamen zu dem Schluss, dass wir hier ein grobes Raster vorgeben möchten, welches durch eigene Impulse ergänzt werden darf – von Lehrenden und Lernenden und Ausbildenden gleichermaßen.


Immer mehr Organisationen, Unterstützer und Mitdenker sagen uns zu – diese gilt es nun zu koordinieren, sowie alle Veränderungen in den neuen Kreisen der Beteiligten zu vermitteln. Diese Tatsache gibt uns Mut, Motivation, Zuversicht und Bestätigung für unser Vorhaben.

Was wir damit sagen wollen: Wir sind auf dem Weg! Alle Beteiligten arbeiten hierfür on top zu ihren bestehenden Verpflichtungen, daher kommen wir manchmal schneller, manchmal langsamer voran – doch der Wagen kommt ins Rollen!

Wir freuen uns auf alles, was noch ansteht, auf große und kleine Erfolge und auf endlich sichtbare und greifbare Ergebnisse.

18. Juli 2022

Neue Website

Web Estate oder Real Estate? Unsere Schule ist aktuell noch auf der Suche nach einem Sitz, aber einen Ort gibt es schon – das Internet! Hier haben wir schon eine Adresse. Die Schule hat jetzt eine Website und die könnt ihr euch jetzt anschauen!

Damit sind wir ab sofort aufnahmebereit für das Interesse von Schülern und Ausbildungsorganisationen.

Auf der neuen Website erhältst du einen Überblick über die Details unserer Schule. Die wichtigsten Informationen sind jetzt gebündelt und strukturiert abrufbar und verschiedene Navigationsmöglichkeiten erleichtern das Navigieren durch die Webseite. Auch dort kannst du sehen, dass wir eine partizipative Organisation bestehend aus drei Gruppen sind.

Natürlich gibt es hier noch Luft nach oben, was die dort veröffentlichten Inhalte über unser Projekt angeht – wenn du uns hier weiter voranbringen oder wenn du dich selbst einbringen möchtest, dann herzlich Willkommen! Die Fortschritte unseres Projekts werden nach und nach auf der Website und im Newsletter veröffentlicht werden. Ab sofort findest du auch alle Artikel unseres Newsletters im Bereich "News" auf der Website.

Wir wünschen dir viel Spaß beim Entdecken!

Ziehen wir alle an einem Strang und denken mutig, wachsen wir. Gemeinsam. Partizipativ. Und mit dir.

15. März 2022

Wir gründen eine Schule für Partizipation!

SAVE THE IDEA - Wir gründen eine partizipative Schule für Partizipation!


Wir sind ein interdisziplinäres Team aus Kreativen, Prozessbegleiter*innen, Verwaltungsexpert*innen und Unternehmer*innen und gründen gemeinsam die School of Participation. 

 

Mehr denn je ist ein demokratisches Miteinander in allen Bereichen unserer Gesellschaft eine zwingende Notwendigkeit, um den Herausforderungen dieses Jahrhunderts gemeinsam gerecht zu werden und eine nachhaltige Zukunftsgestaltung für die nächsten Generationen zu ermöglichen. Gelingende Partizipation ist dafür eine wesentliche Voraussetzung und ein Handwerk, das erlernt werden kann. Doch das müssen wir dir ja nicht erzählen… 

 

Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass du als engagierte*r Demokrat*in an unserem Projekt interessiert bist und würden dich gerne über unseren Newsletter auf dem Laufenden halten. Dafür benötigen wir deine Zustimmung mit einem Klick auf den nachstehenden Link.

Diese Schule wird die unabhängigste, weil offenste, demokratischste und innovativste Schule für Beteiligung sein. Sie organisiert sich partizipativ und wird sich über die praxisnahen Ausbildungsinhalte permanent selbst aktualisieren. Profis werden als Lehrende oder Ausbildende ihre Expertise gegen die Unterstützung durch die Lernenden bei ihren Beteiligungsprojekten eintauschen. Diese Schule verzichtet auf Wettbewerber, denn sie versammelt die Akteure aus Verwaltungen/Kommunen, NGOs und Unternehmen in ihrer Ausbildung.
 
Diese Schule gründen wir jetzt. Am liebsten mit dir!
 
Wir freuen uns darauf!
 


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